So lauteten Titel und Motto des zweiten chordurchmischten Sing- und Stimmbildungstages in Solothurn diesmal mit Vreni Winzeler als versierte und quirlige Kursleiterin.

von Agnes Portmann-Leupi (Frauenchor Lohn-Ammannsegg)

 

«Das war pure Freude am Singen.» So drückte sich fasziniert eine Sängerin nach dem Kurs aus. Sie sprach dabei sichtlich aus der Seele der 100 singfreudigen Männer und Frauen. Organisiert wurde dieser Sing- und Stimmbildungsmorgen vom Solothurner Kantonal-Gesangverein (SOKGV) für interessierte Chormitglieder. Die Kursleiterin Vreni Winzeler, Schul- und Kirchenmusikerin, Schaffhausen, entführte die Männer und Frauen in eine bezaubernde Gesangeswelt. Mit unvergleichlichem Elan und übergreifendem Humor holte sie Erstaunliches aus den 100 Stimmen heraus. Ihr Thema «Hemmige? – Mir doch nid!, schien auf die Anwesenden überzugreifen. Stimmbildung und kreative Singfreude erblühten spielerisch wie von selbst. So wurden etwa die Wörter «Schwimmbad, Regenwetter, Sonnenschein, Schoggichueche und Frottetüechli» mit viel Ganzkörpereinsatz zum hemmungslosen Rapp. Die Stimmbänder erhielten mit den auf- und abgleitenden Tönen eine willkommene Streicheleinheit. Die Herren entpuppten sich als Kontrabässe, die Damen als Streicherinnen.

Mani Matter, Klassik und Rock

In die bekannten Mani-Matter-Lieder liess Vreni Winzeler gewitzt andere Kompositionen einfliessen. So verband sie den «Ferdinand isch gstorbe» mit Rossinis humoristischem «Duetto buffo di due gatti». «E Löu, e blöde Siech, e Glünggi un e Sürmu» passte bestens zu «We will rock you» der Queens. «Dr Sidi Abdel Assar vo El Hama» wurde mit arabischen Lauten untermalt. Als wahrhafter «Dolby-Around-Sound» hörte sich das «I han es Zündhölzli azündt» verschmolzen mit Klängen von Johann Pachelbel, Bob Dylan und Village People. Das ausgestrahlte «Füür» von Vreni Winzeler darf – entgegen Mani Matters «Zündhölzli» – unbegrenzt in den Solothurner Chören weiterlodern.

 

Hinweis: Der Sing- und Stimmbildungstag fand am 22.10.2016 statt; dieser Bericht erschien wenige Tage später in der Solothurner Zeitung