Lohn-Ammannsegg Geglücktes Sängertreffen des Verbandes Wasseramt-Solothurn-Lebern

von Agnes Portmann-Leupi (Frauenchor Lohn-Ammannsegg)

 

Fröhliche Gesichter und herzliches Begrüssen bestimmten am Samstagnachmittag das Einfinden der rund 200 Sängerinnen und Sänger. Zum Einstieg des Treffens gehörte ganz klar der Apéro, schliesslich mussten die Stimmbänder für den kommenden Auftritt geschmeidig sein – wobei die ganz Pflichtbewussten eher auf die reinigende Wirkung des Apfels setzten. Die Mehrzweckhalle glich mit den Strohhüten, Badetüchern, Luftmatratzen, bunten Bällen einem Wärme verströmenden Festort, ganz dem Motto «Sommerhits» zugeordnet. Entsprechend luftig und beschwingt hörte sich die gelungene Liederauswahl der Chöre an, die Theres-Ursula Beiner in ihrer fundierten Moderation gewieft kommentierte.

Edith Ursprung, Präsidentin des Sängerverbandes Wasseramt-Solothurn-Lebern, lobte den Frauenchor Lohn-Ammannsegg mit seiner Präsidentin Brigitte Ulrich für das spontane Organisieren des Anlasses. In ihrer Rede thematisierte sie das Motto Sommerhits. «Was ist ein Hit? Sind es der Rhythmus, die Worte, der Refrain?», fragte sie. Musikalisch könne man Hit mit Einschlagen übersetzen. «Heute ist unser gemeinsames Singen hitverdächtig», kündete sie an.

Beeindruckende Vorträge

Von Meer, Sonne, Wein und der «Bella Musica» sang der organisierende Frauenchor Lohn-Ammannsegg (Leitung Regina Rast) mit dem Eröffnungslied «Funiculi-Funicula». Weiter gings an den Strand von Florida mit dem humoristischen «Itsy-bitsy-teenie-weenie». Der Männerchor Frohsinn Drei Höfe (Hanni Boner) besang die «Kleine, süsse Maus», ein Liebeslied, für einmal ohne Happy-End. Er vermittelte mit «Ein bisschen Sing-Sang», dass gute Kameradschaft den Reichtum für arme Leute bedeute. Der Männerchor Lohn-Ammannsegg (Anita Wenger) zeigte mit «Aus der Traube in die Tonne» den Kreislauf der Reben auf. Humoristisch veranschaulichte er im Stück «Beim Kronenwirt» den Jubel und Tanz.

Mit dem Liebeslied aus Schlesien «‘S ging einer vorbei», dem italienischen «O pescator dell’onda» und dem Lied «Der Jäger längs dem Weiher ging» bewies der Gemischte Chor Biberist (Maija Breiksa) beeindruckend sein Können. Von der Señorita träumte der Männerchor Etziken (Robert Flury) im «Die schöne Spanierin». Wie lustvoll die Freizeit sein kann, bekundete er im «Wochenend und Sonnenschein».

Eindrückliche Singfreude

Einerseits einfühlsam und andererseits elektrisierend erfreute der Gemischte Chor «Amici del canto» Riedholz (Anita Wenger) mit dem 200-jährigen Volkslied «Lueget vo Bärge und Tal» und «Barbar’Ann». Der Männerchor «Chutz» Langendorf (Doris Däster) beendete die unbenoteten Liedervorträge mit dem tiefgründigen «Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt» und dem klangvollen «Das ist die Liebe der Matrosen».

Nach dem Risottoplausch – zubereitet von Starkoch Carlos Borlido – und herrlichen selbstgebackenen Torten wurde bis weit in die Nacht hinein «geliedet». Kein Titel des Büchleins, zusammengestellt vom Männerchor Etziken, blieb von den singfreudigen Anwesenden unbeachtet. Dies war nicht verwunderlich unter der beflügelnden Begleitung von Robert Flury am Klavier, Samuel Fuhrer am Akkordeon und Kurt Marti an der Gitarre. Zum gelungenen Anlass passte vollendet der Text eines Liedes: «Freu dich über deine Freude, wenn ein schöner Tag verklungen. Hüte sie wie ein Geschmeide, bleiben dir Erinnerungen.»

Veteranenehrung

25 Jahre: Robert Flury und Bruno Ochsenbein (Männerchor Etziken)
50 Jahre: Hans Gerber (Männerchor Etziken), Bruno Breu (Männerchor Lohn-Ammannsegg)
60 Jahre: Samuel Fuhrer (Männerchor Etziken), Erna Widmer (Frauenchor Lohn-Ammannsegg), Elisabeth Beck (Frauenchor Gerlafingen).
70 Jahre: Ernst Bösiger (Männerchor Etziken)

 

Hinweis: Das Sängertreffen fand am 01.07.2017 statt; dieser Bericht erschien wenige Tage später in der Solothurner Zeitung